Punkterichter Bericht

Schweizer Punktrichter an der Jet WM in Dayton/Ohio

Die beiden durch das IJMC nominierten Schweizer Punktrichter Peter Gutknecht und Heinz Schär reisten am 24. Juli nach Dayton/Ohio. Nach einem 22 Stunden Tag und dem ganz normalen Wahnsinn am Flughafen in Chicago erreichten wir unser Hotel gegen Mitternacht (Lokalzeit).


Am darauf folgenden Montag inspizierten wir das Fluggelände und mussten mit Schrecken von dem Gewittersturm von Sonntagnachmittag erfahren. Zum Glück kam das Schweizer Team nur am Rande zu Schaden. Den Rest des Tages verbrachten wir im National Air Force Museum. Für dieses Museum gibt es keinen Superlativ. Man kann das einfach nicht mit Worten beschreiben. Einfach unglaublich was da alles ausgestellt ist. Ich kann da nur die Website des Museums empfehlen. Zwischenzeitlich waren auch alle andern Punktrichter aus aller Welt angereist (Deutschland, England, Holland, Israel, Italien, Spanien, Südafrika, Schottland, Schweiz und USA).


Am Dienstag stand das Judge-Meeting im Mittelpunkt unseres Interesses. Vor jeder WM werden die Punktrichter betreffend Organisation und Ablauf des Wettbewerbs informiert und die lokalen Gegebenheiten besprochen. Da es für diese WM keine Reglementsänderungen gibt dauerte das Meeting auch nicht zu lange.

Mittwochmorgen fand das offizielle Briefing mit allen Piloten, Helfern und Funktionären statt. Anschliessend wurde weiter fleissig trainiert. Nach der Lunchtime fand bei grösster Hitze die Eröffnungsfeier statt. Nationalhymnen wurden gespielt, Fahnen aufgezogen und Reden gehalten.
Danach fand die Modell-Overview statt. Da wurden alle Modell in einem grossen Zelt aufgestellt und nach Flugzeugtypen geordnet. Die Baupunkrichter erhalten dabei einen Überblick über die Qualität der Modelle. Gleichzeitig wir die Komplexität der Modelle vorbewertet. Ziel dieser Vorgehensweise ist, das ähnliche Modelle auch ähnliche Punkte erhalten. Zum Tagesabschluss waren alle Teilnehmer zur Welcome Party eingeladen. Der Gastgeber verwöhnte uns mit typischem American Food.

Am Donnerstag ging es dann für Peter Gutknecht mit der Baubewertung los. In der Baubewertung wird an zwei Panels von je zehn Minuten gearbeitet. Die Piloten legen den Punkrichtern die Baudokumentation vor. Beim ersten Panel wird das Modell auf die Aussenkonturen geprüft (Sechsseiten-Ansicht). Beim zweiten Panel wird das Modell auf Markierungen, Oberfläche, Ausführung und Scaledetails geprüft. Ich hatte an diesem Tag frei und nutzte den Tag für einen weiteren Museumsbesuch.

Am Freitag ging es dann endlich auch für mich in der Flugbewertung los. Bei der Flugbewertung werden die einzelnen Flugfiguren auf Genauigkeit und Realismus bewertet. Mit dem Start des ersten Durchgangs kam Leben in den Wettbewerb. Etwas harzig wurden die ersten Flüge absolviert. Das ist jedoch ganz normal. Die einen Piloten haben ihren Helfer bei einem Kollegen in der Baubewertung oder sind so nervös, das ihnen beinahe der Sender aus den Händen fällt. Auch die Technik spielt nicht immer wie erhofft mit. Mann kann unter den teilnehmenden Teams grosse Unterschiede in technischer- wie fliegerischer Hinsicht feststellen. Aber genau das macht ja den Reiz einer WM aus.

Sonntags nach der Mittagspause wurde der zweite Durchgang gestartet. Nun läuft alles viel besser und die Abläufe haben sich eingespielt.

The competition is running well…

Text: Heinz Schär

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